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Ju-Jutsu – „Mit Sicherheit Lebensgefühl“

 

1. Historisches

Jiu-Jitsu ist ein altes japanisches Kampfsystem, der Begriff selbst wird seit der Tokugawa-Ära für die Kampfkunst der Samurai verwendet. 

Dieser Stil wurde 1906 auch nach Deutschland gebracht. Die aus dem Jiu-Jitsu entstandenen Kampfsportarten wie Judo, Karate und andere wurden auch in Europa populär, sind für die Selbstverteidigung aber ungeeignet. Um diese Lücke zu schließen wurde in den 60er Jahren das Ju-Jutsu entwickelt. Dieser neue Stil wurde 1969 in Deutschland eingeführt und schon kurze Zeit später wurde es zum Ausbildungsfach für die Polizeieinheiten der Länder. Um 2000 wurde das System umstrukturiert. Nun wurden auch vermehrt Einflüsse aus nicht Japanischen Kampfsystemen aufgenommen. Es entstand das Ju-Jutsu 2000, ein sich ständig an die Gegenwart anpassendes System der Selbstverteidigung getreu dem Motto „Von der Praxis, für die Praxis“.

 

2. System

Das Wettkampfsport und Selbstverteidigungssystem Ju-Jutsu gehört zu den vielfältigsten aller Kampfsportarten. Es enthält nicht nur Elemente des Judo, Karate und Aikido, wie zu seinen Entstehungszeiten sondern auch Elemente des Kyushu oder Kali und vieler weiterer Systeme. Der Grund dafür ist einfach: „Ju-Jutsu ist progressiv, es nimmt alles auf, was funktioniert“.

Somit ist der Ju-Jutsuka (ein Schüler des Ju-Jutsu) in der Lage sich waffenlos zu verteidigen, egal ob im Stand oder am Boden. Auch die Waffenabwehr und die Verteidigung mit Waffen und Alltagsgegenständen gehören zum Programm. Dabei werden Schlag, Tritt und Wurftechniken ebenso eingesetzt wie Würgen, Hebel und Sicherungstechniken.

Alles in allem lässt sich sagen, jeder kann hier seine Techniken finden.

 

3. Wettkampf

Im Ju-Jutsu gibt es 3 Arten von Wettkämpfen. So zeigt sich auch hier die Vielfältigkeit des Ju-Jutsu. Die drei Systeme sind:

  • Fighting

  • Duo

  • Schaukampf

  • Ne-Waza

Im Fightingsystem wird im Leichtkontakt gekämpft. Dabei können binnen von 3 Minuten Punkte durch Schlag und Tritttechniken, Würfe, Hebel, Würgen oder Festhalten erlangt werden. Von den beiden Kontrahenten gewinnt jener, der am Ende mehr Punkte hat oder in den drei Kampfbereichen „Schläge und Tritte“, „Würfe“, „Bodenkampf“ zuerst je eine volle Wertung erreicht hat.

Im Duo treten je 2 Paare gegeneinander an. Dabei werden Angriff und Verteidigungsverhalten auf von einem Kampfrichter angesagte Angriffe demonstriert und von 5 Kampfrichtern mit 0 bis 10 Punkten bewertet. Es werden 3 Angriffe aus 5 möglichen Angriffen einer Serie ausgewählt und es gibt 4 Serien. Nachdem alle 4 Serien gekämpft wurden sind, werden die Punkte pro Serie summiert und das Paar mit der höheren Punktzahl gewinnt.
Gewertet wird dabei z.B. Dynamik und Härte des Angriffs, Effektivität und Wirksamkeit der Verteidigung.

Im Schaukampf liefern Gruppen von mindestens 3 Personen eine „filmreife“ Show ab. Dabei kann von Musik über Licht und sonstigen Hilfsmitteln alles eingesetzt werden was gefällt. Gewertet werden Technik, Akrobatik und Wirkung der Vorführung.

Ne-Waza ist ähnlich wie das Fighting eine sportliche Auseinandersetzung zwischen 2 Kämpfern. Diese beginnt im Stand, wobei nur Wurf und Takedowntechniken erlaubt sind und wird im Boden fortgeführt, wo der Kampf durch Aufgabe oder nach Punkten gewonnen werden kann. Punkte erhält man für Festhalten, Sweeps (Wechsel in die kontrollierte Oberlage) oder erfolgreiche Angriffe aus der Guardposition.

Alle vier Systeme bringen Spaß und bieten einen fairen Wettkampf.