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(01.03.2014)

Bericht DKBC-Pokal Viertelfinale

DKBC-Pokal Viertelfinale
Zerbst dominiert und zieht souverän ins Final Four ein,
ATSV zieht sich dennoch achtbar aus der Affäre
 
Das Pokal-Viertelfinale zwischen dem SKV Rot-Weiß Zerbst und dem ATSV Freiberg ist erwartungsgemäß deutlich zu Gunsten des Titelverteidigers verlaufen. Dabei zeigte der amtierende deutsche Meister und Weltpokalsieger von Beginn an wie wichtig ihm auch dieser Wettbewerb ist und vermied gegen den Zweitligisten jegliches Risiko, was bereits mit der Startaufstellung deutlich wurde. Bis auf die beiden Ausnahme-Kegler Uros Stoklas sowie Boris Benedik, bot die Mannschaft ihr gesamtes Arsenal an Spitzen-Spielern auf und siegte dementsprechend klar mit 8:0 bei 3729 zu 3451 Kegeln. 

In einer tollen Atmosphäre mit überaus sympathischen Gastgebern viel es den Freibergern vom Start weg leicht die vorhandene Nervosität abzuschütteln und auf einem guten Niveau eine ordentliche Pokalpartie abzuliefern. Dies zeigte sich vor allem bei Ingolf Stein der mit einer 178er Startbahn gleich richtig für Furore sorgte. Sein Gegenspieler Mathias Weber staunte da nicht schlecht da er trotz seinerseits erzielten 167 Kegeln klar das nachsehen hatte. In der Folge übernahm Weber dann aber mehr und mehr die Initiative und auch wenn Stein zur Halbzeit noch mit 3 Kegeln bei Satzgleichheit (330:327) führte, so konnte er das hohe Niveau leider nicht halten und verlor am Ende noch recht deutlich mit 3:1 bei 635 zu 600 erspielten Kegeln. In der zweiten Begegnung des Tages verlief derweil alles nach Plan für den Favoriten. Torsten Reiser (607/3) spielte zwar eher unspektakulär aber dennoch unglaublich effektiv, sodass Felix Wagner (561/1) keine Chance hatte. Erst als das Duell zu Gunsten des Zerbster entschieden war und dieser auf der letzten Bahn etwas nachlässig wurde, konnte Wagner immerhin noch den zweiten Satzpunkt für sein Team erringen.

Das Zwischenfazit aus Freiberger Sicht viel deshalb auch durchweg positiv aus, denn trotz der verpassten Chance auf einen Mannschaftspunkt war das großes Ziel, nämlich nicht völlig zu Null zu spielen, bereits erreicht. 

Im zweiten Spielabschnitt hatten dann Michael Hahn und Andreas Liedke das Vergnügen sich gegen Christian Helmerich sowie Axel Schondelmaier zu beweisen. Michael kam dabei auch recht gut ins Spiel und forderte seinen Gegner ein ums andere mal, hatte aber in den entscheidenden Anspielen im Abräumen stets die schlechteren Karten und verlor so die ersten drei Sätze jeweils knapp. Hier zeigte sich deutlich wie ein international Erfahrener Spieler (Helmerich d.Red.) auch in brenzlichen Situationen die Ruhe bewahrt und konzentriert bis zu Ende spielt, während Michael leider ein wenig Nerven zeigte. Auf der letzten Bahn wollte aber auch er seine Klasse noch einmal unter Beweis stellen und holte sich mit einer 168er Bahn wenigstens den Ehrenpunkt, wobei er im Gesamtergebnis fast noch an Christian vorbeigezogen wäre (618/3 Helmerich zu 616/1 Hahn). Auch Andreas (518/1) konnte sich gegen Axel (618/3) zumindest einen Satzpunkt sichern, wobei es allerdings der deutlichen Mithilfe des Hausherren bedurfte. Nach einer ebenfalls 3:0 Führung ließ dieser merklich die Zügel schleifen was schlussendlich den Satzgewinn begünstigte. 

Das Spiel war damit nach den ersten beiden Durchgängen natürlich längst entschieden, was die Stimmung allerdings nicht im geringsten trübte. Ganz im Gegenteil war man im Lager des ATSV doch mehr als zufrieden mit den bisher gezeigten Leistungen und seien wir doch mal ehrlich, was hätte man gegen so eine Mannschaft auch vielmehr erwarten können? Nun ja eine Kleinigkeit wäre da schon noch gewesen...! Der Gewinn eines Mannschaftspunktes hätte das ohnehin schon achtbare Pokalspiel der Sachsen in jeder Hinsicht abgerundet doch es sollte einfach nicht sein. 

Im abschließende Durchgang blieben die Freiberger Akteure dann sogar völlig Satzlos wobei sie aber keineswegs enttäuschten. Besonders Ersatzspieler Klaus Damm avancierte dabei zu einer echten Überraschung, denn mit seinem unglaublich konzentriertem Spiel bot er dem Weltklasse-Spieler Thomas Schneider permanent Paroli so das dieser sich richtig strecken musste. Dies tat selbiger allerdings recht mühelos sodass er Klaus mit 632 zu 594 Kegeln und 4:0 Sätzen in die Schranken wies. Das letzte Duell des Tages lieferten sich schließlich die beiden Kapitäne Andreas Beger (562/0) sowie Timo Hoffmann (619/4). Auch hier behielt der Zerbster über die gesamte Distanz die Oberhand, obwohl Andreas hätte durchaus die ersten beiden Bahnen gewinnen können, wenn nicht sogar müssen. Beflügelt durch den glücklichen 2:0 Vorsprung ließ Timo in der Folge allerdings nichts mehr anbrennen und besiegelte so die 8:0 Niederlage für den ATSV.

Abschließend bleibt zu sagen das diese Zerbster das Prädikat Weltklasse wirklich verdient haben und das aus sportlicher sowie menschlicher Sicht. Selten sieht man eine alles dominierende Mannschaft die aber so bodenständig geblieben ist und nicht im geringsten überheblich wirkte. 

Michael Hahn